Wenn Freikirchler Staatsfeinde sind

Stromausfälle sind etwas Aufregendes, vor allem abends: Plötzlich geht das Licht in deinem Zimmer aus und wenn du aus dem Fenster siehst, ist es dort stockdunkel. Bis man Kerzen und Feuerzeug herausgekramt hat, ist der Strom oft schon wieder da und trotzdem unterhalten sich am nächsten Tag alle darüber. In Eritrea sind Stromausfälle vor allem eines: nervig. Denn hier fällt der Strom täglich und für mehrere Stunden aus. Überleg dir mal, was du dann alles nicht tun könntest! Schnell mal ‘ne Pizza aufwärmen, fernsehen, dein Handy laden, einen Kaffee rauslassen...

Die Mitarbeiter im Büro unserer Partnerorganisation in Eritrea stellt die schlechte staatliche Stromversorgung vor echte Herausforderungen. Ständig müssen die Mitarbeiter ihre Arbeit unterbrechen. Doch das ist nicht das Einzige, womit sie zu kämpfen haben. Zwar können Christen in diesem ostafrikanischen Land ihren Glauben offiziell ausleben, allerdings nur, wenn sie einer der drei anerkannten Kirchen angehören. Freikirchen oder Pfingstgemeinden sieht der eritreische Staat als Feinde an. Oft werden deren Mitglieder systematisch bespitzelt, von Behörden schikaniert oder sogar in Internierungslager gesteckt, in denen die Christen gezwungen werden, ihren Glauben zu widerrufen.

Unser Projektpartner ist einer der wenigen Freikirchenverbände, die im Land noch relativ frei arbeiten können. Doch auch auf sie wird der Druck seitens der Regierung immer stärker – einige Schulen, die der Verband betreibt, wurden schon vom Staat geschlossen. Um unserem Partner die Arbeit etwas zu erleichtern, haben wir ihm den Aufbau eines Solarsystems finanziert. Damit wenigstens die Stromausfälle die Arbeit nicht mehr behindern.

Uns in Deutschland sollte die Situation dieser Christen neu dankbar werden lassen, für die vielen verschiedenen Gemeinden, die es bei uns gibt. Lass uns heute für die Christen in Eritrea beten, dass sie göttlichen Schutz erfahren.

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