Fokus

Amerika hat gewählt. Trump hat gewonnen. Vielleicht hast du gestern deswegen auch Angst bekommen oder wurdest unsicher. Zugegebenermaßen, kurze Zeit ging es mir auch so. Ich bin bis kurz vor 3 Uhr Mittwochmorgen wach gewesen und hab die Ergebnisse gecheckt: Ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. In vielen Staaten gab es noch keine Ergebnisse. Um 7:30 Uhr klingelte dann auch schon mein Wecker und ich checkte, wer gewonnen hat – Trump! Schock! Gerechnet hatte ich irgendwie eher mit Clinton. Ich hörte schon, dass Börsenkurse gefallen seien und dass Menschen dadurch viel Geld verloren haben. Mexikos Währung war so stark gefallen wie lange nicht mehr. Ich las, dass Menschen jetzt schon wissen, was für dunkle Zeiten anbrechen, etc. Und für eine kurze Zeit erlaubte ich der Sorge „Hallo“ zu sagen.

Dabei verlor ich den Fokus. Meine Sorge verdrängte Glauben und Hoffnung.

Doch Gott zeigt in der Bibel, dass Glaube und Hoffnung gerade in hoffnungslosen Zeiten so aufblühen, wie wir es uns nicht vorstellen können. Wahre Gedanken über Gott und seine Liebe entfalten gerade dann ihre Kraft! „Hey“, fragte ich mich, „das würde bedeuten, dass es völlig grundlos ist, sich Sorgen zu machen.“ – Exakt! Es wird vielleicht nicht angenehmer in einer unsicheren Welt zu leben, doch ist mir diese sichere Welt auch nicht von Gott garantiert.

Im Matthäus 24 wollen Jesus Jünger wissen, wann Ereignisse passieren und welche Zeichen es dafür gibt. Wir wollen das heute genauso wissen, damit wir uns innerlich vorbereiten können. Aber Jesus antwortet darauf zuerst, dass wir nicht anderen Menschen und Meinungen nachlaufen sollen (Matthäus 24,4), sondern ihm folgen sollen. In den Zeiten, wo Medien laut sind und Menschen aufgewühlt Dinge posten, möchte ich nicht die Perspektive Jesus verlieren. In Johannes 16,33 sagt er: „Dies habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Vertrauen auf Jesus bedeutet, auch in scheinbar unsicheren Zeiten Frieden auszustrahlen. Und genau das wird auch unsere Mitmenschen prägen.*

Kurzer Nachtrag: Es geht nicht darum politische Einschätzungen zu geben, sondern um einen Umgang mit Ängsten, die uns überfallen.*

10.11.2016