Harte Zeiten

Paulus sitzt mittendrin in einem Lager von römischen Truppen. Es ist Nacht. (Apostelgeschichte 23,11) Doch Jesus ist da. Der Herr erscheint ihm und spricht ihm gute Dinge zu: Für Paulus wird es nicht in Jerusalem aufhören, sondern weiter nach Rom gehen. Doch in seiner Situation gibt es keinen Grund anzunehmen, dass das wahr werden wird. Er ist gefangen von römischen Soldaten und angeklagt von der jüdischen religiösen Elite.

Doch er hat diese Zusage! In Kapitel 23 und 24 passieren schnell einige neue Dinge – neue Hoffnung! Paulus musste den Eindruck haben, dass Gott ihn schnell aus Israel rausbringt, damit er dann in Rom voll durchstarten kann. Aber es passiert nichts davon... In Apostelgeschichte 24,26-27 sehen wir Paulus, der sich mit einem einzigen Menschen unterhalten darf: mit einem ziemlich sturen Statthalter. Zwei Jahre lang aufs Abstellgleis geschoben. Eine wahnsinnig lange Zeit. Zwei Jahre Gefangenschaft. Zwei Jahre Untätigkeit, obwohl man doch das Versprechen von Jesus selbst hatte, dass es Zeit ist nach Rom zu gehen. Doch Paulus wusste nicht, wie viele Steine dazwischen im Weg liegen würden und er wusste nichts über Gottes Zeitplan.

Vielleicht fühlst du dich auch wie auf so einer Durststrecke? Studium angefangen – nicht beendet? Schule zu schwer? Ausbildung abgebrochen? Endloses Warten auf den Partner? Ganz egal, was du durchmachst: Gottes Zeitpläne sind anders als deine. Während wir uns einen roten Faden wünschen, wo es läuft wie am Schnürchen und ein Ereignis das nächste jagt, lässt Gott uns manchmal ganz schön lange warten. Nervig? Vielleicht. Aber Gott ist Herr darüber.

Überleg dir, ob du grad in so einer Wüstenzeit bist. Wie kannst du Gott trotzdem Ehre geben, auch wenn sich dein Leben so ungeplant und unkoordiniert anfühlt? Ich habe mir vorgenommen in solchen Situationen das Beste an jedem neuen Tag zu sehen. Ein Gebet für Freunde oder Geschwister. Ein „Danke“ wegen Kleinigkeiten. Ein Lob an Gott.