Bibelimpuls

Wo ist Gottes Liebe, wenn wir leiden?

Jesus aber liebte Martha und ihre Schwester und Lazarus. Als er nun hörte, dass er krank sei, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er war.“ (Johannes 11,6; ELB)
Als Jesus schließlich doch irgendwann in seinem Haus eintrifft, ist Lazarus bereits seit vier Tagen tot. Daraufhin vollbringt Jesus sein vielleicht spektakulärstes Wunder und ruft seinen Freund ins Leben zurück.

Diese Fragen lassen mich bei diesem Text einfach nicht mehr los: Wenn Jesus Lazarus und seine Schwestern so sehr liebte, warum hat er dann zugelassen, dass sie noch länger leiden mussten? Warum ist er nicht gleich zu ihnen gegangen und hat verhindert, dass Lazarus überhaupt stirbt? Warum ließ er seinen Freund den Tod erleben und seine Schwestern durch so schwere Trauer gehen?

Ich habe durch diese Verse gelernt, dass Liebe und Leid nicht immer Gegensätze sein müssen. Wenn wir leiden, bedeutet das niemals, dass Gott uns nicht liebt! Jesus liebte Lazarus und seine Schwestern und hat doch zugelassen, dass sie leiden, obwohl er es hätte verhindern können. Warum?

Wenn wir uns die ganze Geschichte anschauen (Johannes 11,1-46) finden wir mindestens 4 Antworten auf diese Frage. Lazarus und seine Schwestern mussten leiden, damit...
...Jesus seine Herrlichkeit zeigt (Vers 4)
...die Jünger und die Familie selbst im Glauben gestärkt würden (Vers 14, 27)
…wir etwas von Gottes Reaktion auf den Tod lernen können: „Jesus weinte“ (Vers 35)
...Menschen zum Glauben an Jesus kommen und gerettet werden konnten: „Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was Jesus getan hatte, glaubten an ihn.“ (Vers 45)

Es ist oft sehr schwer, Gottes Absichten und Motive zu verstehen, wenn er Leid in unserem Leben zulässt. Aber wir dürfen sicher sein, dass hinter allem was er tut, letztendlich seine unendliche Liebe zu uns steht. Oft sind es gerade Zeiten von Krankheit, Sorgen und Problemen in denen wir Gottes Wirken und seine Kraft erleben können und im Glauben wachsen. Er verspricht uns seine Nähe und seinen wunderbaren Trost, gerade dann, wenn wir leiden, denn denen, die ein zerbrochenes Herz haben ist er besonders zugewandt (vgl. Ps. 34,19). Und manchmal lässt er auch Leid zu, damit andere Menschen erkennen, dass er es wert ist, dass wir ihm nachfolgen, selbst im finsteren Tal. Was für ein starkes Zeugnis bist du für Menschen, die Jesus noch nicht kennen, wenn du trotz großer Schwierigkeiten an ihm festhältst!

Ich weiß nicht, durch was für Täler du vielleicht gerade in deinem Leben gehen musst. Ich weiß nicht, was du in der Vergangenheit bereits alles durchmachen musstest. Aber ich bitte dich von ganzem Herzen, dass du an der Wahrheit festhältst, die Gott uns durch die ganze Bibel hindurch zuruft: Jesus liebt dich!

AlinaAlina

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