Hilf meinem Unglauben
„Ich glaube. Hilf meinem Unglauben!“ (Markus 9,24) ist ein Satz, mit dem wir uns irgendwie mega gut identifizieren können. Irgendwie kennt es jeder, dass Glauben- und Zweifelphasen so nahe beieinander sind. Aber weißt du, wer diesen Satz gesagt hat?
Jesus ist mit seinen Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes auf einem Berg. Als sie wieder zurückkommen, streiten sich die anderen Jünger mit Schriftgelehrten. Viele Leute stehen dabei und hören zu. Ein Mann wirft den anderen Jüngern vor, dass sie seinen Sohn nicht heilen konnten, der von einem bösen Geist besessen ist. Jesus kritisiert dabei seine Jünger, während er dem Vater des Jungen aber sagt, dass dem Glaubenden alles möglich ist. Ganz ehrlich, ich finde das ziemlich verwirrend. Doch die Antwort vom Vater ist dann dieser ziemlich berühmte Satz: „Ich glaube. Hilf meinem Unglauben!“
Da ist schon Vertrauen da, dass Gott Großes tun kann. Er vertraut, dass Jesus Worte wahr sind und dass er Macht hat. Aber gleichzeitig ist er sich auch bewusst, dass sein Glaube nicht ausreicht, sondern Unterstützung braucht. Das ist befreiend: Jesus lässt den Vater nicht im Stich, sondern „erfüllt“ seinen Glauben. Wenn wir mit wenig zu Jesus kommen, wird er das dazu geben, was noch fehlt. Wir können ihm dabei vertrauen, dass das, was er gibt, das Richtige ist. Dabei liegt unser Vertrauen Gott gegenüber nie in unserer Hand, sondern bleibt für uns immer geheimnisvoll. Es gibt also keinen Punkt des Glaubens, an dem Gott „uns immer erhört“ oder so ähnlich. Auch schaffen wir es nicht, das aus eigener Kraft zu lernen und produzieren. Wir lassen uns den Glauben auch schenken. Das ist pure Gnade von Gott.
Ich möchte auch in diesem Jahr weiter im Gebet wachsen und Gott ganz ehrlich immer wieder sagen: „Ich glaube. Hilf meinem Unglauben.“ Immer wieder gebe ich die Kontrolle nicht an Gott ab. Vertrauen fällt mir schwer. Meine Kraft muss es reißen. Vielleicht so, wie die Jünger es auch hier versucht haben.
Ich wünsche mir, dass mein Vertrauen zunimmt. Vertrauen, dass Gott Großes tun kann. Mit einem ganz kleinen Schritt und ganz wenig Glauben und einer großen Erwartung können wir zu Gott kommen. Dann vertrauen wir vielleicht nur ein wenig, aber Gott macht den Rest.