Real-Life-Rückblick
Bibeltext zum Mitlesen: 2. Timotheus 4,9-22
Da schreibt ein Typ, der Not hat. Jemand, der im Gefängnis sitzt, der Gemeinschaft braucht. Man vermutet, dass er kurz vor der Hinrichtung steht. Das ist also vielleicht sein letzter Brief. Und jetzt schaut er zurück. Das, was er sieht, ist demotivierend.
Er ist ziemlich auf sich alleine gestellt,
aber dennoch auf andere angewiesen.
Doch einige seiner Mitarbeiter haben sich von ihm abgewandt. Andere sind krank.
Er erinnert sich an Menschen, die ihm was Schlechtes getan haben.
Bei seiner Verteidigung half ihm keiner.
Er hat Angst vor dem Winter.
Vielleicht geht es dir in manchen Bereichen ähnlich, wenn du auf 2017 zurückschaust. Vielleicht hast du eine Trennung erlebt oder Abschied, wurdest auch von Menschen enttäuscht oder bist in der Schule oder der Arbeit nicht weitergekommen. In deiner Gemeinde geht es grade nicht gut?
Den Bibeltext schreibt Paulus (!) – für uns eigentlich eher ein Held des Glaubens. Wir sehen, dass er in ähnlichen Kämpfen stand wie wir. Die Bibel zeigt uns die Glaubenshelden nicht nur als Kämpfer und Sieger, sondern auch in ihren Problemen. Und so ist vielleicht auch das letzte Jahr für dich so ein Jahr gewesen, wo am Ende dein Problem scheinbar gesiegt hat.
Du kannst hier im Text sehen, wie Paulus damit umgegangen ist. Am Ende steht nämlich nicht die Anklage, sondern die Fokussierung auf Gottes Hilfe und Segenswünsche. Und trotz der Niederlagen, die hier immer wieder durchkommen, hat Gott durch Paulus einen Traum wahrgemacht. Das Evangelium ist in Rom gelandet und es gibt schon einige Menschen, die zur Gemeinde gehören (das sind alles lateinische Namen in Vers 21). So wurde wahr, was Gott in Apostelgeschichte 19,21 in Paulus Herz gelegt hat.
Auch wenn nicht alles läuft wie gedacht, ist unser Gott Herr und König in unserem Leben. Er achtet auf uns. Er steht uns bei, auch in den Zeiten, die wir als Niederlage empfinden und kann etwas daraus machen. Du und ich, wir können das Jahr 2017 beenden, auch wenn es scheinbar nicht gut war, weil wir nicht die ersten sind, die leiden. Auch die Helden haben gelitten.
Wir können das Jahr 2018 in der Kraft Gottes und in seinem Schutz beginnen. Wir können darauf vertrauen, dass er mit schlechten Umständen fertig wird. Er wird auch im neuen Jahr bei uns sein und durch Vertrauen und Glauben in unserem Leben wirken.