Gott schenkt uns, was wir nicht schaffen
Dieser Bibelvers begleitet mich seit ein paar Jahren bei STEPS immer wieder: „Ihr sollt mir ein Königsvolk von Priestern sein, eine heilige Nation!' Das sollst du den Israeliten sagen!" - 2. Mose 19,6Ich finde es voll interessant, dass dieser Auftrag noch vor den Zehn Geboten steht. Es ist, wenn ich das richtig verstehe, eine der wichtigsten Aufgaben für Gottes Volk. Das bekommen sie in der Wüste von Gott: ein neues Ziel als „Königsvolk“ und neue Gesetze. Aber es gibt noch was on top: Jahwe gibt ihnen einen unglaublich erfüllenden Auftrag, der eine aufregende Perspektive im Gepäck hat. Nicht nur ein paar Leute aus dem Volk sollten Priester sein, sondern alle. Ich habe mich dann sehr oft gefragt, welche Aufgabe ein Priester eigentlich hat? Im Prinzip geht es bei einem Priester darum, Gott und Menschen miteinander zu verbinden und den Kontakt wiederherzustellen. Ein Priester steht vor Gott mit Gebet, Dank, Opfer und Lob für seine Mitmenschen. Und das ganze Volk stimmte dem zu (Vers 8). Allerdings gab es ein Problem: Der ganze Druck lag auf ihnen. Und sie scheiterten an dieser großen Aufgabe. Es fiel ihnen nicht nur schwer, selbst diesem Gott treu zu sein und unter dem eigenen Volk diesen Auftrag zu leben. Noch schwerer war es auch andere Nationen mit Gott zu verbinden (siehe bspw. die Story von Jona),
Meiner Meinung nach ist dieser Vers ein wichtiger roter Faden der Bibel, der dir hilft, die „große Story der Bibel“ zu verstehen. Denn in 1. Petrus 2,9 steht das fast identisch als Auftrag für die Gemeinde: „Aber ihr seid ein ausgewähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliges Volk, das Gott sich selbst erworben hat. Er hat euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen, damit ihr verkündigt, wie unübertrefflich er ist.“ Das heißt, Gott hat sein Ziel nicht aus den Augen verloren. Er hat aber selbst die Vorzeichen verändert. Schau dir mal besonders die Form des Verbs an. In 2. Mose 19 stand: „Ihr sollt mir […] sein.“ und jetzt steht in 1. Petrus 2: „Ihr seid […] eine königliche Priesterschaft“. Du trägst nicht mehr die Last, sondern du bist es schon! Es ist einfach unglaublich, in welcher Bestimmung und mit welchen Vorzeichen und Fakten wir den Auftrag Gottes jetzt leben können. Unsere Leistung zählt nicht mehr. Der Zwang ist weg. Wir können nur empfangen, durch Glauben und Vertrauen auf das, was Gott schon vorgeleistet hat. Wie befreiend!