Auch wir sind schuldig

Und schon wieder versetzt ein Massaker in den USA Menschen in Fassungslosigkeit und Entsetzen. Gestern eröffnet ein 26-jähriger Amokläufer in einer Schule in Roseburg das Feuer. 9 Menschen sterben. 7 Menschen werden verletzt. Auch der Amokläufer selbst stirbt durch einen Schuss der Polizei. Was bleibt ist Zerstörung, Verletzung, Tod. Menschen haben ihre Kinder verloren, Freunde, Enkelkinder, Partner. Sie alle müssen jetzt mit ihrer Wut umgehen, Fragen und dem großen Schmerz. Eine einzige Tat und doch so schwerwiegende Folgen.

Und wie auch nach anderen Attentaten werden Fragen laut: Wie kann ein Mensch so etwas tun? Was förderte in seinem Leben dieses Gewaltpotenzial und was war letztendlich sein Motiv? Fragen - auf die es meist keine klaren Antworten gibt.

Aber eins ist klar: Kein Mensch hat eine weiße Weste! Jeder Mensch ist ein Sünder und daher steckt in jedem Menschen auch die Fähigkeit zu zerstören und zu töten. Und letztendlich sind wir alle Täter. Gott sei Dank begeht nicht jeder Mensch ein Blutbad. Doch wo verletze ich andere durch meine Worte? Wo schließe ich Menschen aus? Wo stelle ich mich über andere? Auch wenn diese Dinge vielleicht eher versteckt laufen, so sind sie auch tragisch und zerstörend.

„Mehr als alles andere behüte dein Herz. Denn daraus quillt das Leben (Sprüche 4,23).“ Und das ist wahr! Genauso wie unser Herz Tod herbeiführen kann, können wir auch Leben schenken. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass wir unser Herz von Gott selbst, der die Liebe ist, prägen lassen. Dass wir immer wieder authentisch und ehrlich mit Gott ins Gespräch über unser Leben kommen und bereit sind, Fehler einzugestehen und uns von Gott korrigieren zu lassen. Unsere intime Beziehung zu Gott wird dann in unseren Gedanken, Taten und Worten spürbar und sichtbar. Und dadurch schenken wir Leben!

Gebet: Gott, bitte tröste die Menschen, die durch das Massaker direkt vom Tod enger Angehörige betroffen sind. Sei du ihnen in dieser Trauer ganz nah. Aber bitte offenbare du auch mir, wo ich persönlich andere Menschen verletze. Zeige mir, wo ich zerstöre, anstatt aufzubauen. Wo ich hasse, anstatt zu lieben. Bitte präge mich wieder neu mit deiner Liebe!