Chance verpasst

Es ist dunkel. Gedankenversunken jogge ich durch die Straße. Im Augenwinkel sehe ich zwei Männer. Der eine schiebt ein Fahrrad, der andere balanciert einen Lattenrost auf dem Gepäckträger des Fahrrads. Vom Aussehen her kommen sie nicht aus Deutschland.

Dann höre ich in mir diese leise Stimme: „Geh doch einfach hin und biete deine Hilfe an.“ Irgendwie überhöre ich diese Stimme und laufe weiter. Plötzlich höre ich diese leise Stimme nochmal: „Geh doch einfach hinterher und helfe ihnen. Sag ihnen, dass du es aus Liebe zu mir tust.“ Ich fange an mit dieser Stimme zu diskutieren. Meine Argumente sind dumm: Sie schaffen das schon, sie verstehen mich nicht. Plötzlich wache ich aus dieser Gedankendiskussion auf und denke: Klar helfe ich ihnen! Ich drehe mich um. Doch sie sind nicht mehr zu sehen. Chance verpasst.

Chance verpasst! Traurig jogge ich nach Hause. Verärgert über mich selbst, weil ich eine gute Chance verpasst habe, Menschen ganz einfach zu helfen und ihnen Gottes Liebe praktisch zu zeigen. Warum? Weil ich nicht sofort auf die leise göttliche Stimme in mir gehört habe.

Geht’s dir manchmal genauso? Du weißt was richtig ist. Du spürst diesen Impuls. Du hörst diese leise Stimme. Trotzdem tust du es nicht und verpasst eine Chance. Macht dich das auch traurig? Ich habe mir vorgenommen, achtsamer auf diese leise Stimme zu hören. Ich will mich von Gott gebrauchen lassen, um Menschen überall und zu jeder Zeit seine Liebe zu zeigen. Nächstes Mal soll es heißen: Chance genutzt.