Kein Weihnachten
Ok, also wir haben ein kleines Problem! Heute ist Weihnachten und bei mir funkt es einfach nicht… Ich bin einfach nicht in Weihnachtsstimmung. Weißt du, was ich meine? Ich rede von kalten, grauen Wintertagen, von heißer Schokolade oder Punsch, vom Getümmel auf dem Weihnachtsmarkt, vom Duft der frisch gebackenen Plätzchen, vom Shoppen, von der Vorfreude auf Geschenke und von den Tagen an welchen man besser mit einer Kuscheldecke vor dem Kamin im Haus bleibt und „Jingle-Bells“ hört und von den weihnachtlich-fröhlich geschmückten Häusern und Wohnungen. All dies ist Teil dieser wundervoll märchenhaften Weihnachtsstimmung.
Und diese vermisse ich…
Ich sitze in einer tropischen Bambushütte mitten auf den Philippinen – 35 Grad Celsius. Es ist Hochsommer. Ich glaube, das wird nichts mit Weihnachten bei mir. Die Sonne brennt den ganzen Tag, überall stehen Palmen und insgesamt ist die Vegetation sehr trocken und staubig. Kaum eine Straße ist geteert, ich bin hier ein Fremder: verlassen und unbeschreiblich weit weg von meiner Familie, ich schlafe in einem zu kleinen ungemütlichen Bambusbett in einer kleinen runtergekommenen Wohnung. Statt Weihnachtseinkaufe kümmert sich hier die allgemeine Bevölkerung darum, nicht zu hungern und zu überleben. Also nichts mit gemütlicher Heilig-Abend-Stimmung beim Fest der Liebe.
Moment… Fest der Liebe!? Warum Liebe? Ist es nicht eher das Fest der Geburt Jesu? Und genau dann fiel mir auf, dass die Weihnachtstimmung und die Weihnachtsgeschichte noch nie so real für mich waren! All die Jahre war ‚die Weihnachtsgeschichte‘ ein schönes Add-On zum Geschenke-Kommerz, der „Weihnachten“ genannt wird. Aber denke ich wirklich an das, was vor 2000 Jahren in einem staubigen Dorf vor sich gegangen ist?
Ein Kind wie ich, unbeschreiblich weit weg von seinem Vater, an einem ungewöhnlichen Ort. Ich wurde beschämt, dass ich ‚deutsche Weihnachten‘ vermisst habe. Denn das eigentliche Weihnachten und dessen Zweck, sich an seine Geburt und das größte Geschenk unseres Vaters zu erinnern, wurde mir erst jetzt klar und somit, was für ein verdrehtes Bild ich von Weihnachten habe. Ich wurde meinem Vater auf einmal so dankbar, der mir das Fest der Geburt seines Sohnes viel realer vor Augen malte, als es jemals ein Weihnachtsmann machen könnte.
Es geht nicht um irgendeinen künstlichen Stimmungs-Cocktail aus Spekulatius und einem Abend mit Geschenken, sondern vielmehr darum, das Geburtstagskind selbst zu beschenken!
In Matthäus 25 Vers 40 gibt uns das Geburtstagskind einen Wunschzettel: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder oder für eine meiner geringsten Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan.“
Lasst uns ein wirkliches FEST der GEBURT des SOHNES feiern! Mit der Erinnerung an seine Geburt, sein Leid und an das größte Geschenk – neues Leben – das wir je bekommen konnten. Lasst uns das Geburtstagskind selbst beschenken, indem wir in Anbetung und Lob vor unseren Retter kommen und lasst ihn uns beschenken, indem wir die Geringsten beschenken.
Das Tolle daran ist: Diese Geschenke sind nicht an den 24. Dezember gebunden. Wer in Deinen Augen ein ‚Geringster‘ ist und wie Du diese Person beschenkst, liegt in deiner Hand.