Themenimpuls

Ein offenes Haus

Seit Jahren bete ich dafür, dass ich freundlicher, zugewandter und positiver bin. In mir ist so eine große Liebe zu Menschen, die aber nach außen irgendwie nicht so sichtbar ist. Da bin ich mir ziemlich sicher.😉 Leider bin ich manchmal auch nicht so initiativ, grade, was Gastfreundschaft angeht. Ich will dir deshalb kurz eine Geschichte von einem kleinen Schritt erzählen, den Gott in mir letzte Woche da verändert hat. »In meinem Heimatdorf haben wir keine Flüchtlinge«, dachte ich lange… bis einer letzte Woche plötzlich an meiner Tür klingelte. Er brauchte meine Hilfe wegen seinem Sohn, der er beim Fußball anmelden wollte. »Kurz nur Formalitäten oder reinbitten und Gastfreundschaft üben? Mitten in einen vollen Tag?«

Ich bat Mustafa* reinzukommen. Die Formalitäten waren schnell erledigt. Aber er erzählte viel. Von seiner schweren Zeit im Irak. Vom Glaubenskrieg zwischen Sunniten und Schiiten. In dessen Folge sein Vater und sein Bruder ermordet wurden. Dem Tod seines Erstgeborenen Kindes. Als er das so fast beiläufig erzählte, hat mich das emotional heftig mitgenommen. Ich erkannte mein eigenes Privileg so krass. Was für ein Glück, dass ich einfach in Frieden bin! Aber es ging weiter: Er berichtete bruchstückhaft, was er von seinem katholischen Glauben weiß, den er – enttäuscht von dem Glaubenskrieg im Islam – angenommen hat. Und auch das nahm mich vollkommen mit. Was denkt jemand über Gott, der die Bibel nur seit wenigen Jahren »selbst beigebracht« kennt und hier in den katholischen Kirchen rundherum nichts »für sein Herz« findet? Wieder war ich so extrem dankbar, wie gut ich Gott schon kennenlernen durfte, und vor allem, wie krass viel ich auch von der Bibel wusste. Wir hatten ein extrem gutes Gespräch und ich konnte ihm von einer echt lebendigen Gemeinde in der Region weitersagen, die viel mit Menschen aus dem arabischen Raum connecten.

Was mein kleiner nächster Schritt war? Mich stören zu lassen. Für Menschen und Gott zu sein. Ganz praktisch: Meine Haustür aufzumachen. Zeit nehmen. Zuhören. Mitleiden. Das hat alles dazu geführt, dass ich Gott in Aktion erleben konnte.

Ich will dich ermutigen, den nächsten Schritt zu gehen, auch wenn es heißt, dich stören zu lassen. Oder was Unbequemes zu sagen oder zu machen, was deine Mitmenschen näher an Gottes Herz bringt.

Gott mit dir.

Name geändert*

SiggiSiggi

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