Themenimpuls

Wenn Träume normal werden

Am 03.10. ist in Deutschland immer Feiertag: Tag der deutschen Einheit. 45 Jahre war Deutschland geteilt. 45 Jahre Kalter Krieg. 45 Jahre teilweise Diktatur und Unterdrückung. Uneinigkeit. Gefahr an den Grenzen. Weil Unrecht da war. Kein richtiger Friede da war. Unzufriedenheit da war. Ungleichheit da war. Deshalb setzten sich Ende der 80er Jahre immer mehr Menschen in Ost und West voll ein. Beteten. Sangen. Demonstrierten. Für ihren Traum, dass das alles endete. Der Traum wurde wahr. Und normal.
33 Jahre später wurde der Tag in vielen Städten vermutlich weniger gefeiert als der Einzug des deutschen Teams in ein Fußball-Viertelfinale. Persönlich sind mir nur sehr wenige Einheits-Posts auf Insta aufgefallen. Ansonsten komplette Normalität. Man ist froh, dass man nicht zur Schule gehen muss und keine Arbeit hat. Morgens lange ausschlafen, dann weiter gammeln, bisschen Serie schauen, bisschen Sport oder vielleicht auch ein Tagesausflug? Hauptsache gute Unterhaltung. Freunde. Essen. Was erleben. Aber Einheit feiern?

Ich hab noch nie so stark wie am Dienstag gemerkt, dass so ein Tag eigentlich den Inhalt verloren hat. Für mich. Und ich denke auch viele anderen bedeutet der Tag nichts mehr. Wenige sprechen darüber und wenn es nicht extern gepusht würde, würden sich viele nicht drum kümmern. Ich hab mich gefragt, wie eine Sternstunde einer Nation, die im Land für eine kurze Zeit komplette Euphorie ausgelöst hat, heute so stark ignoriert wird?

Wenn wir ignorieren, routiniert unzufrieden und undankbar sind und uns schnell an etwas gewöhnen führt uns das dazu, dass wir Highlights nicht mehr feiern, sondern sie für uns ziemlich grau werden.

In der Bibel fordert Gott mehrmals das Volk Israel dazu auf ihren Kindern weiterzusagen, weshalb es bestimmte Feste gibt und was Gott genau getan hat: “Was wir hörten und erkannten, was unsre Väter uns erzählten, wollen wir ihren Söhnen nicht verschweigen, das sollen auch künftige Generationen erfahren: die Ruhmestaten und die Stärke Jahwes und die Wunder, die er tat.” - Psalm 78,4
Super wichtig, dass man nicht nur einen Tag frei hat, sondern der Tag auch dem Zweck dient, weshalb er da ist. Weil es vielleicht auch in Zukunft mehr denn je in unserer Gesellschaft wichtig wird, dass man an einem Tag bewusst an Einheit denkt.

Der Tag der deutschen Einheit vorgestern war für mich Erinnerung, Dinge wirklich bewusster wahrzunehmen. Gerade das, was zur Routine werden kann oder wofür wir nicht mehr dankbar sind: Gottes Gnade, Abendmahl, tägliches Essen und Grundbedürfnisse, funktionierender Körper, Bildung. Lass uns das, was uns normal wird, mal wieder mehr würdigen und schätzen und besonders den Geber dahinter neu anbeten und ihm danken. 🙏

SiggiSiggi

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