Ich lebe grade nicht authentisch
Die Hamas schießt weiter Raketen aus Gaza. Israel bombardiert Gaza weiter heftig. Die US-Armee bombardiert iranische Ziele in Syrien. Die Türkei nennt Israel einen “Terrorstaat”. Der gesamte Nahe Osten verwandelt sich evtl. grade stärker als noch vor einigen Jahren in ein Pulverfass. “Wie der Nahostkonflikt die Welt zerreißt” war gestern ein Titel bei Spiegel.de. Vielleicht nervt dich das Thema auch, weil es so oft kommt und so weit weg ist und trotzdem so viele Menschen gegeneinander aufbringt.
Ich habe mir auch ganz neu ernsthaft wieder eine Frage gestellt, die ich seit Jahren eigentlich etwas verdrängt habe: “Stell dir vor, dieser Krieg wäre ein neues Zeichen, dass Jesus bald wiederkommt – würdest du deinen Glauben anders bekennen, wenn es so wäre? Würdest du irgendwas verändern?” Ich mochte die Frage eigentlich nie so richtig, aber ich kann sie nicht vergessen. Ich hatte im Artikel vor zwei Wochen dazu geschrieben: “Was kann ich dazu noch sagen? - Fang bei mir an. Erweck mein Herz, verändere mich und Maranatha – Jesus, komm bald.” Bislang sitze ich weiter zuhause, unverändert, distanziert von vielen Menschen, die Jesus brauchen und mein Herz fühlt sich nicht besonders erweckt an. Mein Gebetsleben ist immer noch gleich, obwohl ich spüre, dass Gott gerade zu mir reden möchte. Ich lebe gerade nicht authentisch.
Und vielleicht hast du “Ja und Amen” nach dem Artikel von vor zwei Wochen gesagt und es hat sich genauso wie bei mir auch noch nicht viel getan. Falls du denkst, wir wären bei STEPS, irgendwelche geistlichen Überflieger, denen alles gelingt: Sind wir nicht. Ich kann dir nur sagen, dass eine wirkliche Veränderung oft lange Zeit braucht und nicht immer über Nacht kommt, auch wenn ich mir das anders wünsche. Ich erkenne, dass sich grade was tun muss, aber es kommt nicht im Leben an. Das ist schon crazy. Ich merke, Gott arbeitet an meinem Willen, aber ich handle noch wie früher. Ich bin da ehrlich gesagt auch grade frustriert drüber.
Ich wünsche mir wirklich eine neue Leidenschaft für das Reich Gottes in meinem eigenen Leben. Neue Rhythmen in meinem Alltag. Neuen Mut, Jesus zu bekennen. Neuen Mut zu beten, da wo ich grade bin. Bete gerne dafür, dass Gott auch durch die großen gesellschaftlichen Umstände unsere Herzen neu bewegen kann! Genauso wie für die Situation im Nahen Osten selbst! Wie geht es dir damit: Würdest du etwas verändern, wenn du wüsstest, dass Jesus in den nächsten Jahren wiederkommt?