Welche Perspektive wir gegen Pessismismus brauchen
Weißt du, was „Doomscrolling“ ist? Stell‘ dir vor, du sitzt auf der Couch, dein Handy in der Hand, und liest einen Katastrophenbericht nach dem anderen. Wenn du das nächste Mal auf die Uhr schaust, sind 30 Minuten oder eine Stunde oder zwei Stunden vergangen. Das ist Doomscrolling.
Und was hast du gelesen? Direkt vor der EU-Grenze müssen die Ukrainer ihr Land gegen Kremltruppen, Wagnersöldner, Donbass-Separatisten und Tschetschenen verteidigen. Das geht seit fast zwei Jahren so. Der Nahe Osten brennt. Hamas-Terroristen töten und entführen wahllos Siedler und Festivalbesucher. Und Israel schlägt zurück, marschiert in den Gazastreifen ein.
Es gibt viel zu scrollen. Und bei all diesen Meldungen kann man schnell in Pessimismus verfallen. „Es ist immer dasselbe. Da wird sich nie was ändern“. Oft sind es sogar Christen, die immer darauf rumreiten, wie schlimm doch die Welt ist, in der wir leben. Dabei bietet doch der Glaube an Jesus eigentlich eine ganz andere, eine hoffnungsvolle Sicht auf die Dinge. Die Bibel bezeugt nämlich, dass unsere Welt im Großen – und auch mein und dein Leben im Kleinen – die Signatur unseres Schöpfers trägt. Ganz wie ein Gemälde, auf dem der Maler mit seinem Namen unterzeichnet hat. Inzwischen ist das Gemälde verstaubt, die Leinwand eingerissen, an den Kanten bröckelt schon die Farbe ab. Das sind die großen weltpolitischen Krisen, die Kriege, die Katastrophen. Das sind aber auch die Dinge, die unseren Mikrokosmos durchschütteln: Die persönlichen Krisen, die Worte und Taten, die uns verletzt haben, und mit denen wir andere verletzen.
Jeder von uns Menschen hat auf die ein oder andere Weise den eigenen Pinsel angesetzt und die Signatur des Künstlers übermalt, aber sie scheint noch immer durch. Ich sehe diese Signatur immer dann, wenn Menschen freundlich und liebevoll miteinander umgehen. Ich sehe sie in meiner Familie, meinen Freunden, meiner Gemeinde – immer ein bisschen übermalt, aber trotzdem erkennbar. Wo siehst du sie in deinem Leben?
Eines Tages wird der Maler dieses Gemälde wiederherstellen. Die Risse zunähen, die chaotischen Pinselstriche von Jahrtausenden voller Krieg und Leid abwaschen und wie farblosen Stellen wieder bemalen. Dann wird es Gerechtigkeit geben. Dann wird Gott unserem sich-gegenseitig-Leid-zufügen ein Ende setzen. Wer aber an Jesus glaubt, der braucht Gottes Gerechtigkeit nicht zu fürchten, sondern darf für immer in dieser neuen Welt leben, die Gott aus der alten schaffen wird. In dieser neuen Welt wird Gott „alle Tränen von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz werden mehr sein“ (Offenbarung 21,4). Willst du Teil dieser neuen Schöpfung sein? Jesus – und nur Jesus – ist der Weg dorthin.