Perspektivwechsel
Lies dazu Markus 8,1-10.
Die Story erinnert sehr an die Speisung der 5000. Die hatten wir vor zwei Wochen hier in der App kurz behandelt. Milena hatte geschrieben, dass wir viel zu oft zu klein von Gott denken. Denn Jesus bekommt mit fünf Broten und zwei Fischen über 5000 Männer (+ Frauen und Kinder!) satt. Richtig cool und mega vertrauensstärkend. Sollte man meinen.
Jetzt – kurze Zeit später – stecken die Jünger in einer ähnlichen Situation: Viel zu viele Leute hören Jesus zu und werden nach drei Tagen allmählich hungrig (versteh‘ ich nur zu gut…).
Sie tun Jesus voll leid; er möchte sie nicht mit leerem Magen nach Hause schicken. Den Jüngern ist das eigentlich egal. „Wo soll man denn hier in dieser einsamen Gegend genug Brot bekommen, um sie alle satt zu machen?“, fragen sie Jesus (Mk 8,4). Sieben Brote haben sie, dazu ein paar Fische – definitiv zu wenig.
Das Wunder, das Jesus erst vor kurzem tat, haben sie schon wieder vergessen (Kannst du dich noch an den Appbeitrag von vor zwei Wochen erinnern? ;)). Sie betrachten das „Problem“ rein aus ihrer menschlichen Perspektive. Klar, dass die vielen Menschen dann zum Problem werden. Jesus dagegen hat Mitgefühl (Vers 2). Ich wünsch‘ mir für uns, dass wir unsere Mitmenschen mit Gottes Augen sehen. Dass wir die Gedanken und Gefühle haben, die Jesus hat, wenn er sie anschaut. Ich wünsch‘ mir, dass ich nicht so schnell Jesu Eingreifen in mein Leben vergesse, sondern nach einem krassen Erlebnis gespannt bin, was Jesus in der nächsten „Krise“ tun wird.
Damals dankte Jesus für das Essen, das da war. Und es reichte für über 4000 Leute. Es blieb sogar wieder was übrig. Gut, dass Jesus Geduld mit seinen Jüngern hatte, und dass er auch mit mir geduldig ist!