Über Jesus sprechen
Warum man nicht auf den perfekten Moment warten sollte.
Ich kam samstags sehr spät heim und parkte vor meiner Wohnung. Da klopfte jemand an meine Autotür. Ein großer Jugendlicher stand davor und fragte, ob ich ihn und seine Freundin ins Nachbardorf fahren könnte. Sie kamen gerade von der Kirmes und wussten nicht, wie sie nach Hause kommen sollten. Ich musterte ihn und gleichzeitig schossen mir viele Gedanken durch den Kopf: Meint er es ernst? Die sind zu zweit, ich bin alleine. Kannst du den beiden trauen? Wollen die Dich ausrauben? Doch das sympathische Auftreten der beiden gewann und ich lud sie ein, ins Auto zu steigen und dann fuhren wir los.
Die beiden waren dankbar über ihr „Privat-Taxi“ und bedankten sich am laufenden Band. Da kam mir in den Kopf: Hey, sprich die doch auf Jesus Christus an. Hm, aber wie sollte ich das machen? Passte der Moment? Ach egal. Es gibt selten perfekte Momente. „Wie steht ihr denn zu der Kirche?“ Die Frage war raus. Ich wollte nicht direkter fragen, sondern leicht einsteigen. „Naja, geht so. Konfirmation war ganz cool. Die Jugendreferentin war nicht so mein Fall. Sie lächelte übertrieben. Der Pfarrer war aber ganz süß.“
Viel mehr kam leider nicht. Das Gespräch dümpelte vor sich her. Ich war ein wenig enttäuscht. Wo könnte ich neu ansetzen? Als sie sich zum wiederholten Mal bei mir bedankten, nutzte ich diese Fährte und sagte: „Ich habe es echt gern gemacht. Auch, weil ich überzeugte Christin bin und Jesus mein Vorbild ist. Er hat Menschen ständig Gutes getan.“ „Cool“, sagten die beiden und waren ruhig. Es war nur ein ganz kleiner Impuls. Aber vielleicht bewirkte er etwas in ihnen? Das war mein Wunsch und mein Gebet auf der Rückfahrt.