Bibelimpuls

Im Psalm 139 sinnt David über die Allwissenheit und Allgegenwart Gottes nach. „Von vorn und hinten hast du mich eingeschlossen. Du erforschst und kennst mich. Wohin kann ich vor deinem Angesicht fliehen!?“

Tröstende Gewissheit oder beängstigende Enge? Ich kann gut verstehen, wenn bei dir letzteres der Fall ist. Ich habe als junger Mensch immer ein Bild vom beobachtenden Gott gehabt, das dadurch beängstigend auf mich wirkte, weil ich Leute von Gott als dem zornigen und strafenden Gott reden hörte. „Wenn der Chef da oben zornig ist und auch Leute straft, dann sollte ich möglichst einige Dinge vor ihm geheim halten.“ Wenn ich so ein Gottesbild habe, dann sind die Gedanken im Psalm schwer zu ertragen. Doch ich glaube, die Sorgen sind unbegründet. Einerseits wird Gott zwar als ein Gott vorgestellt, der zornig werden kann, allerdings muss Gottes Zorn immer als Teil seiner Liebe verstanden werden und selbst in düsteren Abschnitten im Alten Testament offenbart sich Gott den Menschen so:

„Ich will NICHT tun nach meinem grimmigen Zorn [...]. Denn ich bin Gott und nicht ein Mensch und bin der Heilige unter dir und will nicht kommen, zu verheeren.“ (Lies für den Zusammenhang doch mal Hosea 11)

Mit dieser Ausgangslage liest sich der Psalm auch wieder ganz anders und wir können verstehen, warum David auf einmal davon spricht, dass er dankbar ist. Er hat erkannt, dass es nichts besseres gibt, als einen Schöpfer zu haben, der einen nicht nur wunderbar geschaffen hat (Psalm 139,13-14), sondern auch in Gott jemand zu haben, der die besten Absichten für mein Leben hat (Psalm 139,17).

Ich habe mich entschieden, diesem Gott vollstes Vertrauen zu schenken und ihn immer wieder einen Blick auf mich werfen zu lassen. Denn was kann es besseres geben, wenn seine Absichten zu meinen Absichten werden?!

#bigbrotheristout #godiswatchingyou