Sonnenstunden
„Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heitren Stunden nur!“ Kennst du diesen Reim? Zu meiner Grundschulzeit war das ein beliebter Spruch fürs Poesiealbum – kurz und knackig, perfekt. Klingt dazu noch nett und ganz nachvollziehbar. Klar, wer will sich auch auf das Schlechte im Leben konzentrieren? Lieber auf das Gute und Schöne schauen. Seh ich auch so. Doch deshalb muss ich doch nicht die taffen Zeiten in meinem Leben vergessen und „nicht zählen“. Diese Tiefs haben mich ein Stück weit auch geprägt, gehören zum Leben dazu.
Und ganz ehrlich: In den Zeiten, wo es mir ziemlich dreckig ging, wo ich am Boden war, da hab ich am meisten gelernt. Gottvertrauen zum Beispiel. Hab gespürt, dass Gott da ist, auch wenn es äußerlich nicht danach aussah.
Im Rückblick erkenne ich, dass manche Situation sogar gut für mich war. Wenn auch hart. Überraschend? Eigentlich nicht.
Jesus sagt ja, dass er unser guter Hirte ist, der genau weiß, was wir brauchen. Dieser gute Hirte ist stets bei uns ist, auch im Tal der Todessschatten (Psalm 23,4). Ja, sogar das Nicht-so-tolle muss mir irgendwie zum Besten dienen, wenn ich Seinen Willen tun möchte und mein Leben Ihm gehört (Römer 8,28). Halte dich an dieser Wahrheit und dieser Zusage Gottes immer wieder fest, grad, wenn es dir nicht so prickelnd geht.
Und wenn dann wieder „Sonnenstunden“ kommen, kannst du sie mit einem gestärkten Glauben genießen. Weil du weißt: Es gibt auch dunkle Stunden im Leben, in denen Gott aber genauso an deiner Seite ist.