Mission

Alltagsjubel im Dschungel

Es ist Wochenende. Mit einer Missionarsfamilie in Südostasien besuche ich die Wasserfälle in den Bergen. Das Wetter ist herrlich, die Abkühlung im kalten Nass sehr willkommen. Entlang des Flussverlaufes finden wir viele kleinere Wasserfälle. An einem schönen Fleck machen wir Halt und springen ins Wasser. Ohne nachzudenken begebe ich mich mit meiner Sonnenbrille unter einen kleinen Wasserfall (1,5 m). Beim Auftauchen reißt es mir die Sonnenbrille vom Gesicht. Sie war nagelneu, mit Sehstärke. So ärgerlich!

An der Stelle, wo ich die Brille verlor, befindet sich eine Art natürlicher Pool, bevor der Fluss weiter abwärts rauscht. Zehn Minuten lang suche ich alles ab. Ohne Erfolg! Dabei habe ich doch gebetet, aber nichts zu machen.

Enttäuscht fahre ich später zurück in die Stadt. Im großen Wasserfall (15 m) hatte ich die Brille doch auch auf und dort ist nichts passiert! Angekommen erzähle ich einem Missionar von dem Erlebnis und er meint: „Hey, ich habe Lust, nach deiner Brille zu suchen!“ – Witziger Typ. Die Fahrt würde 30-40 Minuten dauern. Bis wir die Stelle erreicht haben, müssten wir nochmal 20 Minuten zügig wandern und außerdem wäre es dann stockfinster. Tolle Idee! Aber er meint es ernst. Ich habe eigentlich keine Lust, fühle mich aber schlecht, Alan allein nach meiner Brille suchen zu lassen. Außerdem weiß ich genau, wo ich sie verloren habe. So packen wir Taucherbrillen und wasserdichte Taschenlampen ein. Rund vier Stunden, nachdem ich die Brille verloren hatte, stehe ich wieder an derselben Stelle im Dschungel. Wir beten, begeben uns dann ins eiskalte Quellwasser und fangen an, die Umgebung abzusuchen. Ich komme kaum zum Grund, die Strömung zieht mich immer wieder nach oben, erkennen kann ich nichts. „Was mache ich hier?“ Keine zwei Minuten später tippt Alan mir auf die Schulter. Unfassbar, er hält tatsächlich meine Sonnenbrille in der Hand! Sie lag in einem Haufen von Blättern und Ästen. Die Bügel haben das Taschenlampenlicht reflektiert. Außer kleinen Kratzern ist die Brille absolut unversehrt. Jubelschreie durchdringen die Nacht und übertönen für einen kurzen Moment das Zirpen der Grillen.

Dieser Beitrag wurde von Phil Moos von Ethnos360 zur Verfügung gestellt.

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