Mission

Gottes Stimme in Brasilien

DMG-Missionar Thomaz ist Leiter der Bibelschule Seminário Juvep in Brasilien. Er berichtet, wie das ist, wenn Gott redet:

Vom klapprigen Balkon blicke ich nachdenklich in den Dschungel. Vor wenigen Minuten knirschte und wackelte das Holzhäuschen noch so stark, dass es mich aus dem Bett warf. Jetzt, wo das Erdbeben vorbei ist, komme ich langsam zur Ruhe. Ab und zu höre ich noch das Schreien eines Affen oder das Krächzen eines Papageis.

Ich lehne mich im Schaukelstuhl zurück, schließe die Augen und bete. In Gedanken gehe ich die verschiedenen Studenten von unserem Ausbildungszentrum in Brasilien durch, die hier im kolumbianischen Amazonaswald ihr Missionspraktikum absolvieren. Seit Tagen sind die kleinen Teams in abgeschiedenen Dörfern am Amazonasfluss bei indigenen Pastoren untergebracht. Es gibt keinen Handyempfang und der riesige Fluss hat Hochwasser – 13 Meter über dem normalen Wasserspiegel. Am meisten machen mir die verfeindeten Drogenkartelle Sorgen. Immer wieder kommen mir die Gesichter von Anderson und Tayanny mit ihrer kleinen Alicia in den Sinn. Der Treibstoff für das Boot reicht gerade noch für eine Rundfahrt, um alle Teams für die Heimreise abzuholen. Doch eine innere Stimme fordert mich eindringlich auf: „Fahr zu Anderson und Tayanny!“ Schließlich rufe ich meinen Gastgeber und wir machen uns in einem kleinen Boot auf den Weg. Nach gut zwei Stunden kommen wir in dem kleinen Dorf an. Anderson sitzt am Ufer und dankt Gott mit erhobenen Händen für unsere Ankunft. Tayanny empfängt mich schluchzend und führt mich zu Alicia. Das vierjährige Mädchen hat bereits seit zwei Tagen hohes Fieber. Tees, Bäder und sonstige natürliche Heilmittel zeigten keine Wirkung. Und in diesem Dorf gibt es keine Medizin. So beteten sie, dass Gott mich zu ihnen führt. Und er hat es getan! Ich hatte fiebersenkende Medikamente dabei und konnte Alicia mit ihren Eltern in ein Dorf mitnehmen, in dem es eine kleine Krankenstation gab. Alicia wurde in wenigen Tagen wieder fit. Gott redet, auch heute noch!

Ein gutes Jahr nach diesem einschneidenden Erlebnis sind Anderson und Tayanny mit der Pastorenausbildung fertig. Sie arbeiten jetzt in der Kleinstadt Mirandiba, mitten in der ärmsten und trockensten Gegend Brasiliens. Dort gründen sie zusammen mit anderen ehemaligen Studenten eine Gemeinde. Das Projekt ist herausfordernd – vor Ort leben Sertanejos (traditionelle Bewohner im Sertão), eine indigene Volksgruppe und die Volksgruppe der Kalon. Sie alle sollen die Chance bekommen, die beste Nachricht der Welt zu hören. Die kleine Gemeinde erhielt diesen Januar die Unterstützung von ca. 100 jungen Menschen aus ganz Brasilien. Einundzwanzig Tage lang engagierten sie sich in persönlicher Evangelisation, Straßengottesdiensten und Hilfsprojekten. Am letzten Tag konnte eine kleine Kirche eingeweiht werden. Anderson und Tayanny haben gelernt: Gott redet. Und sie sind Gottes Stimme in dieser Welt!


*Wie kannst du deine Stimme für Gott einsetzen? Was sagt er heute ganz persönlich zu dir? *

Dieser Beitrag wurde von der DMG zur Verfügung gestellt. Folg uns auf Instagram unter @dmgint, um mehr von unseren Missionaren weltweit zu erfahren.

31.05.2023

DMG interpersonal e.V.DMG interpersonal e.V.

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