Mission

Allles neu

DMG-Missionarin Nathalie berichtet aus dem Niger:

Ich lebe in Danja, einem kleinen Ort im westafrikanischen Niger. Nach meinem Sprach- und Kulturstudium habe ich angefangen, als Hebamme zu arbeiten. Heute erzähle ich dir von einem speziellen Bereich unseres Gesundheitszentrums: Geprägt von schweren Schicksalen und großen Hoffnungen ist die Fistelklinik für viele Frauen ein Ort, der ihr Leben verändert.

Djamila* ist eine von ihnen. Zehn Kinder hat sie geboren. Sechs leben noch. Eines davon ist die kleine Aisha* auf ihrem Schoß. Aishas Geburt war kompliziert. Und auch die Freude über das gesunde Baby war getrübt: Kurz nach der Geburt stellte Djamila fest, dass sie Urin verlor. Immer und überall. Sie hatte eine Geburtsfistel – ein Loch zwischen Blase und Scheide, das durch den Kopf des Babys entstanden ist. Ich kann mir kaum vorstellen, welche Qualen sie monatelang durchgemacht hat. Mit großem Kummer im Herzen kam sie ins Fistelzentrum. Djamila wurde operiert und blieb dann noch drei Monate im Zentrum, wo sie mit ca. 40 Frauen mit dem gleichen Schicksal zusammenlebte. Sie lernte nähen, lesen und schreiben. Außerdem hörte Djamila gerne Geschichten aus der Bibel und hatte hier vielleicht zum ersten Mal die Chance, von Jesus zu hören. Nicht vom islamischen Propheten Jesus, sondern von ihrem Retter und Liebhaber! Am Ende der Geschichte strahlte sie vor Freude. Sie war geheilt!

Auch Aminatou* hat schon mit 14 Jahren geheiratet, mit 15 war sie schwanger. Wie viele Frauen im Niger hat Aminatou komplizierte Geburten und den Verlust einiger Babys erlebt. Mangelernährung und harte körperliche Arbeit führen oft dazu, dass die Becken der Frauen nicht ausgereift sind und Geburten sehr schwierig oder gar unmöglich sind. Inmitten der Trauer um ihr viertes Kind bemerkte auch Aminatou, dass sie ständig Urin verliert. Ihr Mann verließ sie. Wenigstens bei ihrer Familie waren sie und ihre Tochter noch willkommen, aber der Alltag war schwierig. Sie nahm die Tagesreise zum Fistelzentrum auf sich, um einen Weg aus ihrer Verzweiflung zu finden. Ihr Problem ist noch nicht ganz gelöst, aber es geht ihr schon viel besser. Sie hat wieder Hoffnung. Ihre größte Veränderung aber ist, dass sie Jesus kennenlernt und beginnt, ihm nachzufolgen. Inzwischen trifft sich in ihrem Dorf eine Hausgemeinde, um die Hörbibel zu hören.

Ich bin mitgenommen von ihren Geschichten. In meinem Kopf kreisen Fragen. Warum haben Frauen in Armut so schlechten Zugang zu professioneller Betreuung? Warum werden sie als Mädchen verheiratet? Wie könnte man etwas verändern? Über die Dunkelheit und das Leid in meinen Gedanken siegt das Licht und die Hoffnung, dass Jesus aus Schwierigkeiten Wunderschönes macht. Welch überwältigende Gewissheit, dass er eines Tages alles neu machen wird!

*Namen geändert

Dieser Beitrag wurde von der DMG zur Verfügung gestellt. Folg uns auf Instagram unter @dmgint, um mehr von unseren Missionaren weltweit zu erfahren.

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