Unverbindlichkeit – ein echtes Problem
„Hey, wir mussten das Campen leider absagen. Es haben sich zu wenig Leute angemeldet.“ Dein Jugendleiter erzählt dir frustriert, weshalb der lange geplante Trip jetzt doch nichts wird: „Der Campingplatz hatte ne Deadline und mit so wenig Leuten wäre es mega teuer für jeden geworden. Sorry!“ Als das Wochenende vorbei ist checkst du, dass eure ganze Gruppe eigentlich frei gehabt hätte und sich eigentlich auch noch fast alle spontan anmelden wollten. 🙄
Vielleicht fällt dir grad ein besseres Beispiel für Unverbindlichkeit ein: Zeiten werden doppelt belegt, vergessen, kurzfristig umentschieden, wieder abgemeldet, gar nicht erst angemeldet, obwohl man nichts vorhat. Die Kommunikation in der Gruppe läuft schleppend. Die Terminabstimmung wird hart ignoriert, obwohl alle pausenlos am Handy sind. Man kennt’s.🙈🙈🙈 Wir versuchen unser Real-Life zu organisieren und scheitern an Unverbindlichkeit. Das fordert uns alle heraus. Unsere Gesellschaft, ob du gläubig bist oder nicht, ist grad auf einem Trip von zu vielen Möglichkeiten. Barry Cooper nennt Unverbindlichkeit einen Götzen, der uns umbringt und sogar „die Freiheit von aller Verantwortung verspricht. ‚Halte dir deine Optionen offen‘, sagt er. ‚Bete mich an, und du musst nichts und niemandem dienen. Keine Verpflichtung notwendig. Völlige Freiheit.‘" ¹ Crazy, so ein Satz. Und so wahr.
Aber eigentlich sind wir in Gottes Bild erschaffen, um uns zu entscheiden. Für ihn und für andere Menschen. Ihn zu lieben und andere Menschen zu lieben. Wir denken, dass wir was verlieren, wenn wir irgendwo zusagen, merken aber nicht, dass auch keine Entscheidung eine Zusage für etwas ist. Für Passivität und Bequemlichkeit. Für weniger Abenteuer. Oft für mehr Einsamkeit. Uns entgeht als junge Generation, dass wir uns immer seltener mit Menschen umgeben, die bisschen anders sind als wir. Wir verlieren dadurch die Fähigkeit, unser Ego in Beziehungen hintenan zu stellen. Wenn wir verbindlich leben, trainieren wir uns, schwere Phasen durchzustehen. Verbindlichkeit gibt uns Klarheit, hilft uns, verlässlich zu sein und in vertrauensvollen und guten Beziehungen mit Grenzen zu leben.
Wie können wir das leben? Schau mal: Wir folgen einem Gott, der uns durch Jesus nahe gekommen ist. Sein Tod am Kreuz ist seine Entscheidung. Für dich. Er erwartet nicht Verbindlichkeit von dir, und ist beeindruckt, wenn du ihn genug liebst. Nein, er dreht es um. Jesus hat ein „Ja“ zu dir, zu dem du immer umkehren kannst. Das ist Evangelium. Ich wünsche dir von Herzen, dass du dich mal mit jemandem zu diesem Thema unterhältst und du durch Jesus einen Schritt im Glauben machst. Richtung Verbindlichkeit.