Weihnachten - Gott kommt zu uns
„Also stößt Gott die Tür zu dieser Welt auf - und tritt als Baby ein. Als das verletzlichste Wesen, das man sich vorstellen kann. Denn er will unvorstellbare Nähe zu dir. Welche Religion hat jemals einen Gott gehabt, der so viel Nähe zu uns wollte, dass er so verletzlich zu uns kam? Welcher Gott kam jemals so zart, dass wir ihn berühren konnten? So zerbrechlich, dass wir ihn zerbrechen könnten? So verletzlich, dass sein einfaches, schlagendes Herz verletzt werden könnte? Nur der Gott, der dich bis zum Tod liebt.“ –
Der große Gott identifiziert sich nicht zuerst mit unseren Weihnachtssongs, nicht mit unserer Beleuchtung, der festlichen Stimmung, den nicen Geschenken und allem Flair, weshalb wir vielleicht Weihnachten so sehr mögen. Die ganze Story, wie er als Mensch in die Welt kommt, zeigt, dass er sich mit unserer Schwäche identifiziert. Mit den Armen. Mit den Verfolgten. Mit den Hungernden. Mit denen, die leiden und denen es schlecht geht. Mit denen, die ihn von Herzen brauchen. Er durchlebt eine Kindheit in aller Verletzlichkeit. Erlebt Verfolgung. Er durchlebt Strapazen und ein sehr normales bodenständiges Leben. Erlebt Hängengelassenwerden. Erlebt Verrat. Im Hebräerbrief steht, dass er mitfühlen kann, weil er selbst als Mensch gefühlt hat (Hebräer 4,15); (5,2), wie es Schwachen geht. Und so ehrt dieser verletzliche Gott mit einem einfach schlagenden Herzen auch die Witwe, die mickrig wenig, und doch so viel gibt (Lukas 21,1-4). Am Kreuz spürt Jesus die Unwissenheit und die Ausweglosigkeit von Menschen und bittet Gott selbst die, die ihn misshandeln, zu verschonen (Lukas 23,34).
Was macht das mit dem Bild von Bedürftigen, mit Gefangenen, mit Notleidenden in deinem Umfeld bzw. vielleicht mit Leuten, die du bis zu diesem Weihnachten noch gar nicht auf dem Schirm hast? Wenn du weißt, dass an Weihnachten „Gott für sie“ ist. Was macht das mit deinem Bild von deiner eigenen Schwäche und Unvollkommenheit? Wenn du weißt, dass an Weihnachten „Gott für dich“ ist.
An Weihnachten denken wir daran, dass Jesus kam, um sich mit uns Menschen „bis in den Tod“ zu identifizieren, damit viele gerettet werden. In seiner Nähe und in seinem Schutz dürfen wir Bedürftige besuchen und unsere Bedürftigkeit bekennen.