Wo bist du gerade?
Sommer 2024. Züge kommen nicht an: Standard. Die Autobahnen sind voll. Europäische Städte und Regionen haben Overtourism. Ein Event oder Festival jagt das nächste. Tourismusforscher sagen, dass wir uns aktuell manchmal schon 4-5 Urlaube im Jahr gönnen. Und du? Mittendrin. Willst alles mitnehmen. Das Wetter passt ja. Und so ist jedes WE voll. Städtetrip hier. Lecker Essen gehen da. EM. Olympia. Zwischendurch Abi, Abschlussprüfungen, Umzug vor dem neuen Semester oder Lernen. Neben der Ausbildung noch „schwarz was dazuverdienen“, neben dem Studium noch ein zweiter Job. Der Lifestyle muss schließlich auch finanziert werden. Aber Prokrastination kickt rein und verdoppelt die Hetze. Zeit gut einzuteilen? – Das ist schon ein Struggle. Ein bleibender Moment jagt den nächsten. Zeit für Reflektion bleibt kaum. Echt Runterfahren? Schwierig. Dazu kommen noch die „Sozialen“ Medien, die uns je nach Persönlichkeitstyp auch relativ unruhig machen. Wir versuchen grad einem Leben zu folgen, das beschleunigt. Denn egal, was wir uns sichern – da ist garantiert noch mehr. Was hat dir der Heilige Geist eigentlich vor drei Wochen nochmal klar gemacht?
Wo bist du gerade? Und wer?
Es fühlt sich an, als würden wir uns gerade entwurzeln mit der Angst, dass wir irgendwas verpassen. Am Horizont ziehen dunkle Wirtschaftswolken auf. Du hörst das Donnergrollen von einer fiesen Bedrohung, die unser freies Leben kaputt macht. Ich fühle mich manchmal, als würde ich vor den Menschen fliehen, die so 5-10 Kilometer von mir weg sind. Wir überholen sie und sind auch nicht präsent für die, die anders drauf sind. Und vielleicht entfremden wir uns auch von unserem geistlichen Leben? Mit einem hohen Lebenstempo kann es noch schneller vorkommen, dass wir nicht bei Jesus sind. Ich will dich ermutigen, falls das so bei dir ist, dass wir neu lernen, Limits und Ausgewogenheit zu akzeptieren.
Jesus sagt zu Martha, dass ihre Schwester Maria es richtig gemacht hat und statt Hektik Ruhe bei Jesus gewählt hat. Unsere Stimmung im Lobpreis ist „Lord, send revival, Lord send it now.“, aber es war nie in der Geschichte einfacher, das Wirken Gottes in seinem Reich zu verpassen (Matthäus 6,33) und in eine andere Storyline von Unterhaltung und Ablenkung einzutauchen. Wenn es dann vielleicht bei uns Revival gäbe, ist unsere Generation vermutlich wieder "on the road".
Wie denkst du zu dem Thema Lebensrhythmus in der jungen Generation und Investition für das Reich Gottes? Welche Rhythmen und welche Verfügbarkeit brauchen wir an dem Platz, wo wir unsere echten Real-Life-Kontakte und Freunde usw haben? Welcher Lebensrhythmus passt für dich persönlich am besten zu Matthäus 6,33? Du kannst mir gerne deine Gedanken zu dem Thema schreiben. ✌