"Sei mein Vater"
DMG-Missionare Tihomir und Ulrike engagieren sich in der christlichen Medienarbeit in Kroatien. In einem Online-Video-Format berichten Menschen von ihren Erfahrungen mit Gott. Einer von ihnen ist Josip:
Mein Vater arbeitete als Lastwagenfahrer. Er war viel unterwegs und ich als Kind oft allein zu Hause. In der Berufsschule bekam ich ein Stipendium. Dadurch hatte ich Geld und bin damit ins Casino gegangen. Ich hatte die verrückte Idee, ich könnte so reich werden. Aber die Einsätze wurden immer höher – ich stahl, um meine Spielsucht zu finanzieren. Dann begann der Krieg in Kroatien. Ich musste an der Front kämpfen, ständig wurde geschossen und ich habe viele Menschen sterben sehen. Um mich zu beruhigen, fing ich an, Alkohol zu trinken. Nach dem Krieg kam ich ins Gefängnis.
Aus dem Gefängnis entlassen fing ich an, noch härtere Drogen zu nehmen und zu dealen. Ich habe sogar Drogen an Minderjährige verkauft. Wie schrecklich! Mein Leben war ein Fluch. Ich fühlte mich, als hätte mich jemand in ein Auto ohne Lenkrad gesetzt, das direkt in die Hölle raste. Nach einem Vorfall zu Hause beschloss ich, auf der Straße zu leben. Ich konnte es nicht ertragen, dass mein Vater mich so sah und ich ihm weh tat. Ich liebte ihn wirklich. Nach vier Monaten auf der Straße, in denen ich mehrmals versuchte, mir durch eine Überdosis Heroin das Leben zu nehmen, landete ich wieder im Gefängnis.
Niemand besuchte mich. Ich folgte dem Rat eines Mitgefangenen; rief meinen Vater an und entschuldigte mich für allen Schaden, den ich ihm zugefügt hatte. An Weihnachten hatte ich endlich Besuch. Es war meine Schwester, die mir sagte, dass Vater gestorben sei. Meine Kehle schnürte sich zu. Ich schrie zu Gott: „Sei du mein Vater. Hilf mir, ich kann so nicht weiterleben!“
Meine Schwester brachte mir die Nummern von Entzugskliniken. Die einzige Reha, die mich aufnehmen wollte, war das christliche Zentrum Reto. Dort hörte ich zum ersten Mal die Gute Nachricht – dass Jesus sein Leben am Kreuz für uns hingegeben hat und wir dadurch frei zu Gott, unserem Vater, kommen dürfen. Auf diese Erfahrung hatte ich mein ganzes Leben lang gewartet. Jesus Christus befreite mich von der Macht, die mich in die Hölle ziehen wollte. So wie ich im Gefängnis schrie: „Gott, sei mein Vater!“, so sehe ich ihn als einen Vater, der meine Bedürfnisse erfüllt und für mich sorgt.
Wenn du in der Not bist, rate ich dir heute: Schrei zu Gott! Er ist dir nahe. Er erhört jedes Gebet, wenn es ehrlich gemeint ist.
Dieser Beitrag wurde von der DMG zur Verfügung gestellt. Folg uns auf Instagram unter @dmgint, um mehr von unseren Missionaren weltweit zu erfahren.