Opfer oder Ehre?
Wenn es im Missionsdienst schwierig wird, kann das schnell entmutigen und man fragt sich, ob es sich gelohnt hat, die Familien, eine tolle Gemeinde und ein vertrautes Umfeld aufzugeben, um irgendwo im Dschungel zu leben? Hat es sich gelohnt, weit weg von der Zivilisation und ohne ärztliche Versorgung die Sprache und Kultur eines Volkes zu lernen, das uns fremd ist? Wir haben uns immer wieder unfähig gefühlt, sind ausgelacht worden, sind krank und einsam gewesen. Ist es das wert?
Wir hatten gerade angefangen, das Volk der Kendawangan aus der Bibel zu lehren. Sie hörten zum ersten Mal von Gott, der die Erde, die Tiere und die Menschen erschaffen hatte, dass er gerecht ist und Sünde hasst, aber auch liebevoll und gnädig ist. Das Lehren war ziemlich schwierig und wir waren innerlich sehr angespannt. Und leider schrumpfte die Anzahl der Zuhörer immer mehr und wir fragten uns, ob wir kulturell etwas falsch machten.
Für uns wäre es einfacher gewesen, das Handtuch zu werfen und die Koffer zu packen. Aber Paul und ich hatten schon vor langer Zeit die Entscheidung getroffen, Gott zu vertrauen, dass er uns hierher gesandt hatte. Wir riefen unsere Familien, Gemeinden, Freunde und Gebetspartner dazu auf, für uns einzustehen. Wir selbst konnten nicht mehr und brauchten ihr Gebet.
Innerhalb weniger Tage erreichten uns viele ermutigende Nachrichten aus der Heimat und uns wurde wieder neu bewusst, dass wir nicht allein in diesem Kampf waren, sondern dass Hunderte Geschwister für uns und das Volk der Kendawangan beteten. Wir wurden ermutigt, unseren Blick auf Jesus zu richten, und nicht auf die Umstände. Gott half uns und wir machten gestärkt weiter.
Heute sind wir von Herzen dankbar, dass wir damals nicht aufgegeben haben. Die Kendawangan haben die rettende Botschaft gehört und es gibt bereits einige, die an Jesus als ihren persönlichen Retter glauben. Was für eine Belohnung!
War und ist unser Einsatz es also wert? Das Aufopfernde, das Entbehrende? Auf jeden Fall! Nicht weil wir unsere Ehre suchen oder auf Abenteuer aus sind, sondern weil wir für Gott arbeiten dürfen, um einige der Kendawangan für die Ewigkeit zu retten. Eines Tages werden wir in der Ewigkeit zusammen mit diesen Geschwistern Gott für sein Werk loben!
*Gebetsanliegen: Dein Gebet für Menschen, die für Gott alles aufgegeben haben, kann heute einen Unterschied machen. Bitte bete mit für die Missionare weltweit, dass der Herr sie stärkt und ihnen hilft, mit Freude Gottes Wort weiterzugeben, selbst wenn die Umstände oft nicht leicht sind.
Irene Pries, NTM Südostasien*
Dieser Beitrag wurde von NTM (New Tribes Mission) zur Verfügung gestellt.
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