Darf ich als überzeugter Christ kiffen?

Die kurze Antwort: Ja, du darfst als Christ kiffen. Warum auch nicht? Denn du bist durch Christus grundsätzlich frei und erlöst das zu tun, was du tun möchtest (1. Korinther 6,12). Krass oder? Doch vergessen darfst du nie: Nicht alles dient dem Guten! Daher musst du dir die aufrichtige Frage stellen, warum du in deiner Nachfolge von Jesus überhaupt ein Rausch- und Betäubungsmittel konsumieren und in deinen Alltag integrieren möchtest?

Als ehemaliger Kiffer und heutiger Christ möchte ich dir eine etwas ausführlichere Perspektive darauf anbieten.  

Es gibt neben Cannabis natürlich stärker wirkende Rauschmittel, wie beispielsweise Kokain, Heroin oder synthetische Drogen, die dich und deine Gesundheit stärker gefährden und ein höheres Suchtpotential als Cannabis haben. Manche Menschen stufen sogar Alkohol gesundheitsschädlicher als THC (Hauptwirkstoff Cannabis) ein. Längst sind die gesundheitsförderlichen Aspekte von Cannabis bekannt und werden breit erforscht. Doch Cannabis wird auch in Zukunft ein Rausch- und Betäubungsmittel bleiben, dessen Konsum außerhalb der Medizin immer kritisch hinterfragt werden muss. Daher die simple Frage an dich: Warum möchtest du kiffen? Was ist dein Motiv? Du merkst: Es geht weniger um den Gehorsam gegenüber einem Bibelwort, sondern vielmehr um die eigene Verantwortung in deiner Nachfolge von Jesus.

Richtet euch nicht länger nach den Maßstäben dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet und beurteilen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist.

Römerbrief 12,2 (NGÜ)

Nicht das pflanzliche Mittel Cannabis ist abzulehnen, sondern unser Umgang als Mensch damit. Das betrifft auch gesellschaftsfähige „Uppers“ (aufputschend) und „Downers“ (beruhigend) wie Cannabis, Alkohol, Zigaretten, Tilidin, Ritalin und natürlich auch die härteren Drogen, die mittel- und unmittelbar in starke Abhängigkeiten führen können.

Wir Menschen neigen leider dazu, jegliche Wirk- und Nutzstoffe zu missbrauchen, damit einige wenige Profiteure werden, die sich an ihren Opfern bereichern. Das funktioniert mit allem, was auf Gottes guter Erde wächst oder ist. Von Drogen, über Kobalt, bis hin zur Kosmetik und Wasser. Alles.

Alle Arten von Abhängigkeit und Sucht, egal ob von einem Mittel, einem Produkt oder einer Person, sollte dir grundsätzlich zu denken geben. Jesus möchte dich in eine Freiheit führen, die dich auch in eine Verantwortung gegenüber dir selbst und anderen führt. An genau diesem Ort darfst du ohne Zwang und Druck wertvolle Fragen an dich selbst stellen:

  • Warum sollte ich das überhaupt wollen?
  • Brauche ich das wirklich?
  • Was ist der förderliche Nutzen für mich?
  • Was signalisiert mein Verhalten an mein Umfeld?
  • Hilft es mir, meinen Lebensweg aufrechter zu gehen oder gebeugter?
  • Verdränge, verstecke oder vertusche ich etwas in mir dadurch?

Eine Abhängigkeit oder Sucht gibt dir meist keine Möglichkeit dazu, frei und zwanglos eine dieser Fragen zu beantworten. Spätestens hier sollten deine Alarmglocken angehen!

Die Maßstäbe dieser Welt, wie sie Paulus im Römerbrief beschreibt, gehen vielmehr den Reflektionsweg „will ich das für mich?“. Die Bibel ermutigt uns vielmehr den freiheitlichen Reflexionsweg „will Gott das für mich?“ bzw. „führt mich das letztendlich zu Glück und in die Beziehung zu Gott?“. Wir schauen als Christen nicht mehr auf unsere eigenen Bedürfnisse, sondern lernen unser Leben von Gott her zu betrachten. Selbst wenn das deutsche Strafgesetz einen Konsum von etwas erlaubt, heißt das noch lange nicht, dass es für mich als Mensch und Kind Gottes wertvoll ist. Denn nicht die Politik ist Maßstab unserer Entscheidung als Christ, sondern Gottes Gedanken. So wird der Konsum von Cannabis durch die staatliche Legalisierung für uns als Christen nicht legitimiert. Denn politische Entscheidungen sind für uns nicht der höchste Maßstab.

Letzten Endes hat das für meinen persönlichen Weg mit Jesus bedeutet, dass Cannabis kein Teil meines Lebens mit Gott sein konnte, da Kiffen mich nicht in eine innere Freiheit geführt hat, sondern in eine Alltagsbetäubung und -verdrängung. 

Ein für mich persönlich sehr alarmierender Bibelvers ist in diesem Zusammenhang

Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann.

1. Petrusbrief 5,8

Ich persönlich möchte in meiner Nachfolge von Jesus zu jeder Zeit bei klarem Bewusstsein in Herz und Kopf sein, weil Gottes Geist selbst in mir wohnt (1. Korinther 3,16-17).    

Viel Weisheit dir in deiner Entscheidung im Umgang mit Marihuana

Andy

Zweite Meinung

Wir haben auch eine junge Frau gefragt, die früher extrem viel gekifft hat. Das ist ihre Meinung

"Wenn man mal mit Freunden auf entspannt einen Joint raucht, ist das, glaube ich, in Ordnung. Da das dann wie ein Wein gewertet wird, denke ich. Aber das große Problem am Kiffen ist, dass der regelmäßige Graskonsum definitiv eine teuflische Sache ist. Da man einfach mega viel nicht mehr wahrnimmt. Dir wird alles egal. Du behandelst die Leute um dich herum nicht mehr richtig. Und verlierst dich selbst. Man verliert sich selbst einfach so krass, indem man das Zeug zu sich nimmt. Das Gras wird voll zu deiner Persönlichkeit und verzerrt dein Weltbild und deine Sicht auf Gott sehr stark. Im Endeffekt geht es darum, dass es deine Wahrnehmung und deine Sinne betäubt und du nicht mehr so fähig bist, Gott deine Zeit ganz zu geben. Deine Seele ist betäubt, du verdrängst negative Gefühle einfach nur, verschließt dich der Heilung und dadurch kann der Heilige Geist einfach nicht mehr so richtig den Raum einnehmen. Im Prinzip verschließt du dein Herz also durchs Kiffen vor Gott.

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